König Lear
Stadttheater Brno (Tschechische Republik)
Premiere: 14.11.2015
Schauspiel von William Shakespeare
Regie: Stanislav Moša
SHAKESPEARES KÖNIG LEAR AM STADTTHEATER BRNO
(…) Ein Teil des großen und hohen Bühnenbilds ist durch die perspektivischen Spielereien des niederländischen Künstlers Maurits Cornelis Escher und dessen typische, sich unendlich windende Treppen inspiriert. Die große, mächtige Burg auf der Bühne wirkt bedrückend, unpersönlich und sieht aus wie aus Beton gegossen. Das Bühnenbild von Christoph Weyers tritt in der Mitte zeitweise bis zu den Portalen auseinander, so etwa wenn sich der irre König im Sturm inmitten der Heide wiederfindet und macht somit den Raum frei auf einer völlig leeren Bühne spielt zu können. Ein schöner Kontrast der die Verlorenheit der Protagonisten und deren drohenden Untergangs untermauert. (…)
Luboš Mareček, ČRo3 Vltava, 20.11 2015
KÖNIG LEAR ODER ÜBER DIE ABSURDITÄT DES UNDANKS
Ein König in Jeans, Burgen aus Beton, zu Beginn und am Schluss eine nahezu halbnackte Tänzerin und das schauspielerische Konzert dreier Irrer – so sieht in aller Kürze die neue Inszenierung des Stadttheaters Brno aus, zu welcher die Zuschauer in Scharen pilgern, so dass der große Saal der Musikbühne zum Bersten voll ist. (…) Die Betonburgen im von Christoph Weyers geschaffenen Bühnenbild sind von absurd verschlungenen Treppen durchzogen, die nach nirgendwo führen und damit die Absurdität der Handlung kopieren. (...)
Vratislav Mlčoch, www.babocka.vram.cz, 23.11.2015
KÖNIG LEAR AM STADTTHEATER BRNO
(…) Regisseur Stanislav Moša wählte ein Bühnenbild von Christoph Weyers, wo sich reale Treppen in optische Täuschungen von paradoxer Räumlichkeit verwandeln. Die Stufen führen eigentlich nach nirgendwo. Dies verrät bereits vieles über die Konstruktion des Dramas, in dem der Zuschauer schicksalhaft gefangen ist. (…)
Peter Stoličný, www.i-divadlo.cz, 17.11.2015
IN DER KÄLTE DES BETONS
Das Bühnenbild von Christoph Weyers aus Beton, wird von einem kalten Betonthron, gedämpften Farben und zahllosen Treppen beherrscht, die jedoch im Rahmen der Inszenierung nur minimal genutzt werden. Sie dienen eher dem Ausdruck einer symbolischen Schicksalhaftigkeit, symbolisieren den Fall der Monarchen von seinem warmen Sonnenplatz auf die kalte Erde. Keinerlei Rüschen, nur nackter kalter Beton, dazu arbeitet die behutsame Beleuchtung der Szene mit Emotionen, die sich allmählich zusammen mit der Handlung zuspitzen.
Kateřina Šebelová, www.epochtimes.cz, 22.11.2015